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Die Bedeutung der Musketiere

Einst bewaffnet mit Musketen waren die Musketiere, eine Kampftruppe der Landstreitkräfte. Die namensgebende Waffe war vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Hauptwaffe der Linieninfanterie.
Der Vorteil der Muskete, besonders gegenüber Bogenschützen oder anderen Truppen, war neben der einfachen Handhabung und der leichten Bauart, auch der geringe Beschaffungspreis sowie die Herstellung. Die lange Ladezeit, das unzuverlässige Luntenschlosses, sowie die große Streuung der Schüsse brachte im Gegensatz dazu allerdings auch viele Nachteile mit sich.
Der Begriff Musketier blieb bis in den Ersten Weltkrieg in Deutschland, auch nach Ablösung der Muskete durch das Zündnadelgewehr.
Heute ist der Begriff „Musketiere“ vor allem durch das literarische Werk von Alexandre Dumas „die drei Musketiere“ und deren zahlreichen Verfilmungen bekannt.

Neben den Musketieren als Kampftruppe bei den Landstreitkräften, spricht man bei den Musketieren der Garde, über den Verband der Haustruppen des französischen Königs. Diese entsprach hinsichtlich Ihrer Aufgabe und Ausstattung der berittenen Infanterie. Jeder Musketier war für seine komplette Ausrüstung selbst verantwortlich und musste für Pistolen, Musketen und Degen selbst aufkommen. Die Musketiere waren für den Schutz des Königs außerhalb des Palastes zu Fuß und zu Pferd verantwortlich.
1663 gehörten zu jeder Kompanie 300 Musketiere. 1664 wurde die zweite Kompanie aufgelöst, um sie anschließend wie die Erste wieder aufzustellen. Hauptmann beider Kompanien war der König.
Der Beiname „Graue Musketiere“, entstand 1665 weil die 1. Kompanie Schimmel oder Apfelschimmel ritt, die 2. Kompanie bezeichnete man als Rappen, die „Schwarzen Musketiere“. Bei Ausbruch eines Krieges dienten neben den Musketieren zusätzlich zahlreiche adelige Freiwillige, so dass diese auf eine mittelgroße militärische Formation anwuchs.
Seit dem 17. Jahrhundert gehörte zur Paradeuniform der Musketiere der Garde ein blauer Kasack, der vom König gestellt wurde. Der blaue Überwurf war reich bestickt und wies sowohl vorne als auch hinten ein weißes Kreuz mit roten Flammen bei der 1. Kompanie bzw. gelben Flammen bei der 2. Kompanie, in den Winkeln des Kreuzes auf. Ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Kasack von der Supraweste abgelöst. Die Uniform hingegen war ein roter Kasack, bei 1. Kompanie mit goldenem Tressenbesatz, bei der 2. Kompanie mit silbernem Tressenbesatz. Als Kopfbedeckung trugen die Musketiere der Garde einen schwarzen Hut mit weißer Plumage und Kokarde.
Der Zeit der Restauration folgte die Uniform mit gleicher Farbgebung wie bei Napoleons Kavallerie, wobei der Kürass von der die Supraweste ersetzt wurde. Die Hosen waren weiß, der Rock wie Sattelzeug reich bestickt und das Schulterband wie die Koppel aus Tresse in der jeweiligen Kompaniefarbe.
Die erste Kompanie trug als Kopfbedeckung eine Art Kürassierhelm. Er bestand aus Weißmetall mit vergoldetem Zierrat, einem weißen Stutz und schwarzem Rosshaarschweif. Der Helm der zweiten Kompanie besaß eine zusätzliche schmale Raupe am Kamm.

Die Musketiere der französischen Könige erlangten durch Alexandre Dumas’ Romane und deren Verfilmungen an enormer Popularität.