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Theaterfechten - Bühnenfechten - Szenisches Fechten

Das Theaterfechten, auch Bühnenfechten oder Szenisches Fechten genannt, stellt eine von mehreren Kampfrichtungen auf der Bühne dar und vereint Sport, Kultur und Kunst wie kaum eine andere Sportart. Neben dem Theaterfechten existieren noch die Fechtrichtungen Sportfechten, Historisches Fechten und Akademisches Fechten.

Hierbei muss der Darsteller die Fechtkunst der dargestellten Zeitepoche beherrschen und den gewählten Charakter mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten umsetzen. Kenntnisse in Waffen-, Kampf – und Fechttechnik-Geschichte, Musik sowie die intensiven sportlichen Anforderung im Training und der Aufführung sind nur einige Voraussetzungen an den Darsteller. Um das Theaterfechten ausüben zu dürfen, erfordert es einer speziellen Ausbildung eines Fechtmeisters, einer Schauspielschule oder eines Fechtvereins. In der Praxis zeigt sich oft, dass ein Sportfechter aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzung nicht die besten Voraussetzungen für das Theaterfechten mitbringt. Im Gegensatz zum Sportfechten, wo man den Gegner mit einem ersten Treffer möglichst schnell bezwingen möchte, geht es beim Theaterfechten um einen choreografisch festgelegten Hieb, den der Zuschauer verfolgen und nachvollziehen sollte.

Das Theaterfechten ist eine Choreografie und stellt den Kampf in Form einer gespielten Geschichte dar. Der Gegensatz zum Sportfechten ist die variable Anzahl der Fechter, denn es können auch mehr als zwei Akteure am Gefecht teilnehmen. Das Gefecht muss beim Theaterfechten auch nicht wie beim Sportfechten auf einer Fechtbahn stattfinden, sondern kann an verschiedensten Orten und in allen Zeitepochen ausgetragen werden, ob mit Schwertern auf einer Festung, mit Säbeln auf einem Schiff, mit Degen in einem Königsschloss oder Laserschwertern auf einem fremden Planeten.
Beim Theaterfechten kommen verschiedenste Kostüme, Geschichten, Fechtstile und Waffen zum Einsatz, sogar bereitgelegte Bühnengegenstände finden Verwendung.

Dennoch sind die Sicherheitsbestimmungen nach dem Regelwerk der Nationalen Fechtakademien strengstens einzuhalten. Das Theaterfechten bzw. der Bühnenkampf erfolgt überwiegend mit Blank – und Stangenwaffen. Für Fechtschulen kommen beim Theaterfechten aber auch Schwerter, Rapiere, Zweihand mit Mantel und Degen oder Degen und Dagger sowie Messer zum Einsatz.
Zur akustischen Verbesserung kann man zusätzlich Löcher in die Glocke der Fechtwaffe schneiden, so kommt es zu lauteren, klingenden Geräuschen.

Beim Theaterfechten wird das Hiebfechten dem Stichfechten vorgezogen, da es sicherer ist und eine größere optische Wirkung verspricht. Da auf der Bühne selten Masken getragen werden, ist die Verletzungsgefahr für Augen und Zähne sehr hoch, Stiche ins Gesicht werden aufgrunddessen vermieden. Stiche unter die Achseln oder außen am Körper vorbei sind hingegen weniger gefährlich. Bekannt sind auch die waagerechten Hiebe gegen die Beine eines höher stehenden Gegners, der dadurch gezwungen wird, hochzuspringen.

In Deutschland ist Theaterfechten noch nicht so bekannt wie in anderen europäischen Ländern aber durchaus auf den Durchmarsch. Die "Stage Warriors", die Internationale Meisterschaft für Showkampf und Theaterfechten fand in Deutschland erstmals 2004 statt. 2006 folgte dann die erste Internationale Deutsche Meisterschaft im Szenischen Fechten in Berlin.

Inzwischen gibt es in Deutschland viele Möglichkeiten, sich dem Thema Theaterfechten zu widmen. Workshops in Vereinen ermöglichen auch Unerfahrenen Einblicke in die Vielseitigkeit dieser Sportart.
Auf Videoportalen wie Youtube kann man längst nicht mehr nur verschiedene Fechtstile beobachten, sondern auch lernen, wie Theaterfechten praktisch umgesetzt wird.